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Kindheitstrauma

Eigentlich wollte ich heute über etwas anderes schreiben, aber heute ist etwas „passiert“ (nichts tragisches, deswegen unter Anführungszeichen), was mich innerlich ziemlich umgehaut hat und eine alte Wunde aus Kindheitstagen aufgerissen hat.

 

Ich habe für mich entdeckt, dass ich meine Gedanken viel besser ordnen kann, wenn ich einfach wild runterschreibe, was ich denke. Und da mein Blog nun Mal mein persönliches Medium ist, auf dem ich schreiben und teilen kann, was mich beschäftigt, habe ich mir gedacht, teile ich auch einmal die weniger fröhlichen Tage mit euch. Mein Leben ist nun mal auch nicht immer happy und dieses Gefühl will ich euch auch nicht vermitteln. Diese Rolle übernimmt sowieso schon Social Media.

Vielleicht hilft ja mein Monolog dem ein oder anderen von euch, der sich gerade in der selben Verfassung findet oder sich einfach wie 100 Tage Regenwetter fühlt. Wenn du das liest und dich absolut damit identifizieren kannst, dann hoffe ich, dass du weißt, dass du absolut nicht alleine bist. Selbst bei den Personen, bei denen es auf Instagram & Co so aussieht, als hätten sie das perfekte und sorgloseste Leben überhaupt, gibt es manchmal solche schlechten Tage.

 

Mein Kindheitstrauma

Über das was heute „passiert“ ist (wie gesagt, es ist eigentlich absolut nicht tragisch..) will ich gar nicht näher eingehen, weil es niemandes Schuld ist oder so. Es ist nur eine Wunde aufgerissen worden, die über Jahre lang erst zuheilen musste. Die tut gerade wirklich weh und nicht einmal mein heiß geliebtes Training kann mich zur Zeit auf andere Gedanken bringen. (Zur Info ich sitze gerade auf einer Matte im Fitnessstudio, und statt zu trainieren, hat es mich überkommen, meine Gedanken runterzutippen.)

Die „Wunde“ von der ich da die ganze Zeit rede, ist ein “Trauma” aus meiner Kindheit. Ich habe mich heute wie ein paar Jahre zurück in die Volkschule versetzt gefühlt. Ich habe mich wieder wie die kleine Kathi mit 6 Jahren gefühlt, die in der Schule auf der Bank sitzt, unsicher, schüchtern und ohne Selbstbewusstsein.

Ich war als Kind sehr unsicher. Ganz anders als heute. Ich hab mich seitdem so verändert und mir (sicher auch durch mein Training) ein Selbstbewusstsein aufgebaut, dass sonst eigentlich nicht so leicht zu stürzen ist. Heute gabe es aber einfach einen Moment, der für viele gar nicht schlimm wäre und für manche sogar lächerlich, aber leider einem Vorfall zu Volkschulzeiten geähnelt hat. Plötzlich ist da also statt der selbstbewussten Katharina, nur mehr die kleine 6 jährige Kathi gesessen.

 

Nahe am Wasser

Ich weiß auch, dass ich sehr nahe am Wasser gebaut bin, aber, dass ich auf dieses Thema so sensibel reagiere, hat selbst mich verwundert.

Ich merke gerade ehrlich, wie es von Zeile zu Zeile ein bisschen besser wird. Vorhin wusste ich nicht einmal, wie ich während dem Schulterdrücken, den Tränenfluss aufhalten soll. Total unnötig ich weiß. Man kann es mir auch noch so oft sagen und mir gut zureden, dass ich mir das alles nicht so sehr zu Herzen nehmen soll, es geht einfach nicht. Das sitzt so tief von damals. Das versteht keiner, wenn ich es versuche zu erklären und selbst wenn es jemand versteht, kann er es nicht so nachvollziehen.

Ich rede mir sogar selber ein, dass das nicht so dramatisch ist und ich mich da vielleicht nur hineinsteigere, aber kaum schau ich in den Spiegel – in diese rote Augen – sehe ich nur die kleine schüchterne Katharina von vor 16 Jahren.

16 Jahre hat es gedauert mir dieses Selbstbewusstsein aufzubauen und heute hat es einfach einen kleinen Schubs bekommen und ist zerfallen wie ein Stapel Holzklötze.

Jeder hat glaub ich so sein eigenes Kindheitstrauma, das ganz tief sitzt, manche mehr manche weniger, und daran erinnert zu werden oder wieder in die selbe Situation gebracht zu werden, tut einfach genauso weh, wie damals als Kind.

 

Ich weiß, dass alles wieder besser wird – auch wenn ich das selber derweil noch nicht so sehe, wann das sein soll – innerlich weiß ich doch, dass es so ist. Das Leben ist nun Mal eine Achterbahn der Gefühle.

Also sollte es jemandem auch so gehen: Du bist definitiv nicht alleine und ich kann mit Sicherheit behaupten, dass die Welt morgen schon wieder anders aussehen wird.

Wie sagt man so schön? Auf Regen folgt Sonne.

 

Ich werde jetzt also wieder von meiner Matte  aufstehen und mich an ein paar Handständen versuchen. Vielleicht klappen sie nach diesen Zeilen jetzt besser – vorhin wollte kein einziger funktionieren.

#lovebeingfascinated

 

Love,

Kathi

 

Update: Mit den Schwestern im Bett sitzen und sich alles von der Seele reden, wirkt Wunder.

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